14. März 2025.
Mir ist aufgefallen, dass ich an den Augenbrauen wieder kleine Schüppchen heute habe. Mittlerweile habe ich verstanden, dass die Haut unter den Augenbrauen ein Indikator dafür ist, wie gesund ich mich in den letzten Tagen verhalten habe. Ich kann mit Sicherheit diese Schüppchen auf die gestrige, salzige Nussmischung zurückführen. Das Salz hat nicht nur meine Lippen taub gemacht, sondern sicherlich auch dem Körper viel Wasser entzogen.
Ich hatte noch eine halbe Stunde Zeit bis zur Zahnreinigung also habe ich mir die lokale Pizzeria / Eiscafé "Napoli" angeschaut.
Ich war das erste Mal dort und habe einen schwarzen Tee getrunken. Die Kellnerin war sehr nett. Es gibt dort auch einr Menge Flyer zum Mitnehmen, mit denen man sich so für Veranstaltungen inspirieren lassen kann.
Nach dem Gespräch mit der Mitarbeiterin ist mir klar geworden, wie ich die Heimatstadt Hildesheim leichter umgestalten kann, wenn ich mich auf lokale statt globale oder überregionale Geschäfte konzentriere. bei einem globalen Geschäft, wie dem Espresso House (wo ich ein Hausverbot habe), kann ich zwar Feedback senden, aber kaum das Angebot des Cafés mitgestalten. dafür bräuchten man schon eine große Menge an Menschen, die das gleiche wollen. Bei einem lokalen Geschäft dagegen kann ich mit dem Besitzer oder der Besitzerin des Ladens persönlich sprechen und damit einen direkten Einfluss auf den Laden ausüben. Ich kann ihnen im Gespräch direkt Feedback geben und sie können sich anpassen, um für die lokale Bevölkerung attraktiver zu sein.
Zahnreinigung beim neuen Zahnarzt. Die Zahnarzthelferin konnte erst mal nicht glauben, dass ich keine Zahnbürste und keine Zahnpasta benutze. Ich kann sie aber verstehen, denn heutzutage predigen alle, dass man ohne Zahnbürste und Zahnpasta keine gute Zahngesundheit erzielen kann. Ich will das Gegenteil beweisen. Deshalb nutze ich meine Zahnputzmethode mit dem Stofftuch. Aber ich will natürlich auch nicht dogmatisch sein und meine Zahnputzmethode als die beste deklarieren. Heute habe ich erfahren, dass ich sie noch verbessern muss.
An dem nachfolgenden Foto sieht man, wo ich die Zähne nicht so gut putze. Man sieht aber auch, dass die Backenzähne keinen Belag enthalten. Ein Zeichen dafür, dass die Stofftuch-Putzmethode funktioniert. Ich brauche lediglich eine bessere Putztechnik:
Das nachfolgende Foto zeigt meine Zähne nach der Zahnreinigung. Ich bin gespannt wie sie bei der nächsten Zahnreinigung aussehen werden, wenn ich weiter die Zahnbürste und Zahnpasta weglasse:
Ich habe von weitem einen Gemüsestand entdeckt. Ich bin hin geradelt und habe so den Wochenmarkt an der Pauluskirche entdeckt, der immer am Freitag stattfindet.
Als ich gesagt habe, dass ich das erste Mal auf diesem Wochenmarkt bin, hat mir die Frau vom Obst- und Gemüsestan alles erklärt. Das meiste Gemüse, dass sie verkaufen stammt von ihnen vom Bauernhof. Alles in Bioqualität und unverpackt (eigene Stoffbeutel und Behälter mitbringen).
Ich habe ein Pflanzengrün-Mix für das heutige Abendessen gekauft und habe sogar zwei Äpfel zum Probieren umsonst bekommen. So eine nette Geste kann man eben nur von lokalen Geschäften erleben. Bei einem Supermarkt einer großen Kette wird dir der Verkäufer an der Kasse keinen Apfel schenken. Dazu müsste er erstmal zum Vorgesetzten, der das genehmigt. Das ist ein weiterer Vorteil, warum wir lokale statt globale Geschäfte unterstützen sollten.
Im Tourist-Info-Gebäude am historischen Marktplatz habe ich eine Menge kostenlose Flyer und Karten entdeckt, mit Informationen über die Stadt, Wanderungen, Radtouren, Burgen und Schlösser, Natur, Veranstaltungstipps und vieles mehr. Wer nicht weiß, was er in der Stadt so unternehmen kann, sollte einfach zur Touristen-Info gehen. Es lohnt sich!
Ich habe dort ein positives Feedback hinterlassen (am Display) und bin dann in mein Stammcafé und Arbeitszimmer, die kreuz.bar.
Ich bin zum ersten Mal mit dem Fahrrad zum Uni-Campus gefahren. Ich habe mich mittlerweile an längere Fahrtstrecken gewöhnt und es macht mir nicht aus, das Fahrrad statt den Bus zu nehmen. Das begrüße ich denn ich möchte, dass meine neue Heimatstadt Hildesheim zu einer Fahrradstadt wird. Es auf den Straßen mehr Fahrräder unterwegs sind als Autos. Es ist ruhig, weil Autogeräusche kaum vorhanden sind. Man hört die Menschen und Vögel. Die Luftqualität ist perfekt. Und um das zu erreichen, muss ich natürlich selbst den ersten Schritt machen. Ich sollte ein Vorbild sein für andere. Genau deshalb war ich heute komplett mit dem Fahrrad unterwegs.
Während ich auf das heiße Wasser für den Tee an der Thekewarte, lächelt mich eine schöne rothaarige Studentin an.
Ich lächle zurück.
Sie lächelt immer noch und schaut mich an.
"Kennen wir uns?", frage ich sie.
"Nein ich lächle nur gerne andere Menschen an."
"Ach so, ich danke dir"
Eine andere Studentin spricht mich von der Seite an.
Ich habe ihr wohl den letzten Becher vor der Nase geschnappt.
Wir warten zusammen auf das heiße Wasser sowie die Becher und währenddessen versuche ich sie davon zu überzeugen, von Kaffee auf Tee umzusteigen. (Sie versucht es).
Mit dem Rosenkohl und Tee auf dem Tablett gehe ich in die Mensa und sehe mich um.
Ich bin immer noch von diesem intensiven Anlächeln verzaubert.
"Kann ich mich dazu setzen?", frage ich sie und Ihren Kommilitonen.
Ich setze mich also dazu und dann kommen noch zwei weitere Kollegen von Ihnen dazu.
Wir kommen ins Gespräch, und ich lasse mich dazu inspirieren, Gitarre zu lernen. Auf eBay Kleinanzeigen finden wir meine mögliche erste Gitarre für 60 €, die Yamaha C40. Eine gute Einsteiger-Gitarre, laut dem eben kennengelernten Gitarristen. Er empfiehlt mir auch den YouTube-Kanal, JustinGuitar, der gut für Anfänger geeignet ist.
Die anderen sind fertig mit dem Essen und gehen. Ich tausche meine Handy-Nummer mit dem Hobby-Gitarristen aus, der mir gerne Fragen zum Gitarrespielen beantwortet und auch bereit ist, mir das Spielen beizubringen. Das finde ich toll und bin sehr dankbar dafür.
Ich fahre mit dem Fahrrad zurück in die Innenstadt. Draußen ist es kalt und wolkig. Daher verbringe ich die Zeit lieber in der Stadtbibliothek, quasi in meinem öffentlichen Wohnzimmer.
Da habe ich den Verkäufer der Gitarre kontaktiert und hoffe, dass die Gitarre bis morgen noch da ist.
Zu Hause angekommen, habe ich erst mal (fast) rohvegan gekocht - Pilze Zucchini, eine Zwiebel und natürlich das frischen Bio-Grünmix vom heutigen Wochenmarkt an der Pauluskirche. Ich bin echt froh, dass ich nicht so viel emotional esse - insbesondere dank des fehlenden Internets
Nach dem Essen war das Tageslicht noch da, also habe ich mich mit den Flyern und Büchern beschäftigt. Bastelzeug zum Zeichnen oder Häkeln ist auch da.
Wie man sieht: Auch ohne Internet wird es einem nie langweilig. Und wenn ich mein Leben mit Internet, Laptop und YouTube mit dem Leben jetzt vergleiche, ohne Internet, ohne Laptop und ohne YouTube, dann würde ich das zweite Leben zu 100 % bevorzugen - das, sage ich als ehemaliger Computerspielsüchtiger und Computer-Nerd. Das einzige Internet, das ich zu Hause habe, sind die 64 kB/s mobile Daten auf meinem Handy. Damit lässt sich nun wirklich nicht surfen - und schon gar nicht YouTube schauen; das ist mein typischer Zeitvertreib, wenn schnelles Internet da ist.
Seit meiner ersten Kakaozeremonie in der Kulturfabrik hatte ich noch Kakaopulver aus der letzten Wohnung in der Nordstadt übrig. Also habe ich mir einen Kakao gemacht und dazu um einen neuen Geschmack auszuprobieren, eine Orangenscheibe reingetan. Was soll ich sagen? Es schmeckt wie Schokolade mit Orangengeschmack. Wie ein Mathematiker sagen würde: Q.E.D.
Minimalismus-Tipp: Das heiße Wasser für den Kakao erhitze ich übrigens in einem Topf. Mit einer Induktionsplatte dauert es etwa 10 Sekunden, bis das Wasser kocht. Dafür brauche ich keine extra Teekanne, um das Wasser darin zu erhitzen. Ich habe auch keinen Wasserkocher, denn wie gesagt: Ein Topf reicht.
Ich bin sehr dankbar, dass ich heute so nette Studenten kennengelernt habe. Diese spontane Begegnung hat mir wieder einmal gezeigt, dass ich keine Angst haben muss, auf andere Menschen zuzugehen, um sie kennen zu lernen. Es lohnt sich.
In Wirklichkeit bin ich gar nicht introvertiert. Ich bin extrovertiert und hatte früher lediglich nur Angst, mich zu öffnen oder von anderen Menschen verurteilt oder abgelehnt zu werden. und ich habe auch nicht so richtig zugehört. Genau deshalb war ich introvertiert. Die Introvertiertheit war also nur ein Symptom eines unausgeglichen Lebens.