Familienbrunch. Massentierhaltung ist wie ein Konzentrationslager. Markus-Evangelium gelesen. Fahrrad statt ÖPNV. Jesus ist kein Speziesist.

9. Februar 2025. Es ist ein Sonntag. Ein digitaler Ruhetag.

Den nachfolgenden Text habe ich am 10. Februar 2025 geschrieben.

Um 11 Uhr gab es ein Brunch mit der Familie. Meine Schwester und ihr Mann haben echt leckere vegane Sachen vorbereitet! Ich finde es richtig toll, dass wir mittlerweile alle 100% vegan leben. Es ist halt deutlich schwieriger vegan zu leben, wenn um dich herum Fleisch der Säugetiere gegessen oder Milch aus dem Euter einer Kuh getrunken wird. Familienbrunch

Während des Brunchs hat meine Schwester von ihrem alten Fahrrad erzählt. Und so kam es dazu, dass ich ihr altes, nicht mehr benutztes Damenfahrrad für 70 Euro abgekauft habe. Warum habe ich das gemacht? Nun, ich will mehr mit dem Fahrrad und zu Fuß unterwegs sein, statt öffentliche Verkehrsmittel (Busse sind ja noch Verbrenner) zu nutzen. Fahrrad zu fahren ist also etwas nachhaltiger. Außerdem ist Fahrrad zu fahren gesünder als im Bus zu sitzen, da ich dann nebenbei Ausdauersport mache und an der frischen Luft bin. Eine ideale Welt stelle ich mir eh ohne Verbrenner-Busse vor. Denn sie sind riesig und laut.

Nach dem Brunch habe ich ein Pappkarton in der Garage gefunden, ein paar Stifte genommen, Bilder ausgedruckt und daraus ein Plakat für die kommende FFF-Demo am 14. Februar gebastelt. Auf die Vorderseite habe ich Folgendes geschrieben: "Ich bin die Stimme für alle, die jetzt in KZ's stecken." Massentierhsltung ist ein modernes KonzentrationslagerFalls du dich wunderst, warum ich etwas Weißes trage: Der weiße Pullover gehört meiner Halbschwester. Und ich bin nicht traurig. Ich mache nur ein trauriges Gesicht, weil bei ich Massentierhaltung nicht lachen kann.

Rückseite dagegen ist mit Erklärungen und Bildern, die Parallelen der Massentierhaltung zu den Konzentrationslagern aufzeigt: Speziesismus ist Rassismus

Ich bin mir sicher, dass Speziesisten, die sich über andere Säugetiere stellen, getriggert werden. Und ich habe ein bisschen Angst vor den Reaktionen. Aber die Angst ist kein guter Ratgeber. Ich stehe zu dem, was auf dem Schild steht, also gehe ich am 14. Februar raus damit - trotz Angst. Veganismus ist für mich eben kein Lifestyle mehr, sondern ein klares Nein an die Gräueltaten der Menschen gegenüber anderem Leben.

Und selbst, wenn mich jemand körperlich angreift, ist es eine gute Übung für mich, nicht so wie früher, zurückzuschlagen, sondern dem Angreifer auch noch die andere Wange hinzuhalten - ganz nach meinem großen Vorbild, Jesus.

Ich habe danach das komplette Markus-Evangelium aus der im öffentlichen Bücherschrank gefundenen Bibel durchgelesen. Und was mir, genau wie beim Matthäus-Evangelium aufgefallen ist, dass Jesus predigt, dass es nicht gut ist, sich über andere zu stellen. Doch genau das machen die Speziesisten. Sie stellen sich über andere Lebewesen. Sie sind so wie die Pharisäer. Sie sagen Katze und Hund töte ich nicht, aber Huhn und Schwein schon, weil das im Buch steht. Die Pharisäer haben sich komplett auf die Götze "Buch" fixiert und die Verbindung zu Gott komplett verloren. Ich sage euch: Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Heuchler, der seinen Hund streichelt aber das Schwein frisst, in das Reich Gottes gelangt.

Mein schwarzes Merino-T-Shirt hat ein großes Loch am Ärmel bekommen. Ich frage mich, ob ich es flicken soll oder mir den Traum erfüllen und ein ungefärbtes Shirt aus Leinen kaufen? (Ich will zukünftig von schwarzer Bekleidung auf möglichst ungefärbte Kleidung wechseln, die aus nachhaltigen Rohstoffen besteht. Wie meine Beobachtungen zeigen, ist es besser für die Hautgesundheit.). Alexander der Schwarze wird in Zukunft Alexander der Weiße sein.

Hier meine Lieblingszitate:

»Auschwitz fängt da an, wo einer im Schlachthof steht und sagt: ,Es sind ja nur Tiere.'« - jüdischer Philosoph Theodor Adorno.

»Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben.« - russischer Schriftsteller Lew Tolstoi.

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