Tag des Müllsammelns - eine Müllsammelaktion von Fridays For Future.

15. März 2025.

Ich habe heute wieder etwas geträumt. Ich weiß allerdings nur, dass ich von Opa Jura geträumt habe. Ich habe ihm angeboten, Gebäck zu essen. Er hat es abelehnt und wollte stattdessen Reis (?) essen.

Guten Morgen!

Nach den Learnings aus der gestrigen Zahnreinigung habe ich ein Upgrade meiner Zahnputzmethode gemacht. Statt nur mit einer einzigen Seite des Stofftuchs die Zähne zu putzen, nutze ich alle vier Seiten des Stofftuchs für jede Seite des Gebisses. Also die erste Seite für die Außenseite der Oberkiefers. Die zweite Seite für die Innenseite des Oberkiefers. Die dritte Seite für die Außenseite des Unterkiefers. Und die vierte Seite für die Innenseite des Unterkiefers. Auf diese Weise verteile ich weniger den abgeriebenen Belag über andere Zähne. Außerdem reibe ich etwas intensiver die Vorderzähne, um den dortigen Zahnbelag besser zu entfernen. Neue Zahnputzmethode

Mit dem Fahrrad bin ich in die Innenstadt gefahren.

Eigentlich wollte ich in das lokale Café Hilde. Dieses macht aber erst um 10 Uhr auf. Um 10 Uhr startet aber die heutige Müllsammelaktion von Fridays For Future. Und Sterni macht erst um 10:30 an einem Samstag auf. Also war ich gezwungen zum nicht-lokalen Bäcker zu gehen und dort einen morgendlichen Tee zu trinken. Dort habe ich auch den gestrigen Tagebucheintrag veröffentlicht. Heide Bäckerei in HildesheimHeide-Bäckerei am Bahnhof - mit einem Minztee. Schwarzen Tee gab es nicht...

Um genau 10 Uhr war ich dann beim FFF-Stand am Angoulemeplatz. Ich habe eine Holzzange, Handschuhe und einen 75-Liter-Müllsack bekommen und konnte überall Müll sammeln wo ich wollte. Bei 5 Tonnen Müll wird unter den Teilnehmern ein Solarkraftwerk für den Balkon verlost. Letztes Jahr wurden 50 Tonnen Müll gesammelt! 50 Tonnen! Wow!

Ich habe mich für den Marienfriedhof entschieden. Schließlich war das der Friedhof, der mich überhaupt dazu veranlasst hat, bei Müllsammelaktionen mitzumachen und später das Müllsammeln sogar zum Hobby zu machen.

Dort angekommen, fing ich an ohne jegliche Strategie Müll zu sammeln. Ich marschierte im Zick-Zack von einem Müllstück zum nächsten. Im Laufe des Sammelns wurde ich immer besser und unteranderem aufgrund des immer schwer werdenden Müllsacks musste ich Strategien überlegen, wie ich das Müllsammeln effektiver gestalten könnte. Folgendes habe ich gelernt:

Auf Platz Nummer 1 habe ich Klopfer (kleine Flüsschen) eingesammelt. Auf Platz zwei waren kleine Zip-Beutelchen. Hier am Marienfriedhof werden wohl gern Drogen konsumiert. Marienfriedhof Hildesheim: Müll sammeln

Ich hatte beim Müllsammeln so etwas wie eine göttliche Eingebung. (Höre dir dazu den Audiotagebucheintrag an.) Ich kam daraufhin auf die Idee einfach selbst solche Müllsammelaktionen zu organisieren, statt darauf zu warten, bis sich jemand anders organisiert. So kann ich sie regelmäßiger veranstalten und damit meine neue Heimatstadt schneller sauber zu machen. Ich muss nur überlegen, wie ich solche Aktionen organisiere. Wahrscheinlich würden Instant-Messenger-Gruppen dafür am besten geeignet sein.

Ich muss mich nicht auf Müllsammelaktionen beschränken. Ich könnte auch andere Gute-Taten-Aktionen organisieren, wie z.B. die Menschen dazu anspornen, lokale statt globale Geschäfte zu unterstützen.

Ich bin auch auf den Gedanken gekommen, so wie Jesus in der Geschichte mit der Versuchung des Teufels, niemals eine Machtposition einzunehmen. Denn die Macht ist das Werkzeug des Teufels. Die Macht verleiht schnell einen dazu ÜBER andere zu herrschen, statt MIT anderen zusammenzuarbeiten.

Als der 75-Liter-Müllsack bis etwas über die Hälfte voll war (der war echt schwer geworden wegen den Glasflaschen), habe ich ein Lastenrad gerufen. Ein junger Mann kam innerhalb von 5 Minuten vorbei und hat den Müllsack samt der Ausrüstung abgeholt.

Der Marienfriedhof ist noch lange nicht vom Müll befreit. Da müsste man viel mehr Zeit investieren und mit noch mehr Menschen unterwegs sein. FFF Müllsammelaktion in Hildesheim

Ich war bereits etwas erschöpft (aber es tat gut sportlich aktiv zu sein). Daher bin ich in die Innenstadt geschlendert, um dort eine Teepause zu machen.

Ich habe mich in meinem lokalen Samstag-Stammcafé hingesetzt und meinen Lieblingstee dort getrunken, den Ostfriesentee. Dort waren keine V-Labels an den Kuchen und anderem Gebäck zu finden, also habe ich nachgefragt, welches Gebäck denn vegan ist. Zu meinem Erstaunen ist da so Einiges vegan! Ich habe mir einen süßen "Nussbeißer" zum Tee gegönnt. Stadtcafé und Konditorei Beste in Hildesheim

In der Stadtbibliothek habe ich noch kurz meine Füße aufgewärmt und dabei die DIY-Abteilung angeschaut. Ich bin erstaunt, was man alles selbst herstellen kann! Am liebsten würde ich ALLES lernen. (Ich bin wohl echt lernsüchtig).

Auf dem Weg zur Müllsammelaktion am Neustädter Markt - veranstaltet von der Initiative Neustadt e.V. und der Jugendfeuerwehr Hildesheim.

Unterwegs an der Küsthardstraße, habe ich lokales Teespezialgeschäft namens Ratna entdeckt (eine Alternative zum nicht-lokalen TeeGeschwendner) und nebenan - scheinbar auch ein lokales Café - namens Caffe Leidenschaft. Den beiden Läden werde ich einen Besuch abstatten.

Am Neustädter Markt angekommen, waren dort bereits um die dreißig Menschen da - Kinder und Erwachsene jeden Alters. Eine Frau hat die Neuankömmlinge eingewiesen. Ich habe mir einen Müllsack geschnappt. Die Müllzange brauchte ich nicht - nach den heutigen Erfahrungen am Marienfriedhof. Es gab nur noch ein einziges Paar Handschuhe. Und sie waren zu klein für mich.

"Wir können die Handschuhe tauschen, ich glaube meine passen dir eher", sagte eine junge Frau nebenan.

Sie gab mir ihre Handschuhe und ich ihr die kleinen.

Dann musste ich eine Straße, die noch nicht durchgestrichen war, in der Liste aussuchen. Diese Straße werde ich dann eineinhalbstunden lang saubermachen. Ich habe mich für den hinteren Brühl entschieden, eine der drei noch nicht durchgestrichenen Straßen. Auch diese junge Frau nahm diese Straße.

Und so sammelte ich mit ihr zusammen den Müll. Wir haben uns nebenbei kennengelernt. Ich war sehr erstaunt darüber, dass wir sehr viele Gemeinsamkeiten haben. Sie sprach auch über Themen, die mich in letzter Zeit auch beschäftigt haben - so als hätte sie mein Tagebuch zuvor gelesen.

Nach der Müllsammelaktion gab es Kaffee, Tee, Kuchen und belegte Brötchen in der St. Lamberti Kirche. Ich habe mich sehr gefreut, dass es nicht nur Hafermilch gab, sondern auch alle Brötchen und Aufstriche vegan waren. So konnten meine neue Bekannte und ich auch etwas vom Buffet essen.

Ich habe ihr auch natürlich von meinem Tagebuch erzählt und sie gefragt, ob ich sie dort erwähnen darf. Bei solchen Begegnungen, die das Potential haben, etwas Langfristiges zu werden, frage ich seit dem Fall Zora immer, ob und wie weit ich über unsere Beziehung öffentlich schreiben bzw. sprechen darf.

Sie hat mich zurück in die Innenstadt begleitet und mir dabei einen Burgerladen namens Bootschaft - direkt am Hindenburgplatz - empfohlen, wo es gute vegane Burger gibt. (Da gehe ich natürlich auch vorbei). Der Laden scheint lokal zu sein - also unterstützenswert.

Am Rossmann haben wir Handynummern ausgetauscht und uns mit einer Umarmung verabschiedet.

Als ich am Fahrrad ankomme, ruft mich Mama an und schlägt mir vor, zum veganen Apfelkuchen vorbeizukommen. Meine Schwester und ihr Mann sind auch dabei. Ich sage zu.

Die eine Stunde bis zur Abfahrt überbrücke ich bei Sterni, bei einer Tasse Tchai. Sie haben jetzt draußen einen Tisch stehen - mit Kissen, die Frida Kahlo als Motiv haben. Finde ich cool! Dönerladen Sterni in Hildesheim

Am Bahnhof blieb ich stehen und hielt kurz inne.

Ein wunderschöner Sonnenuntergang (die Wolken sind endlich weg). Sonnenuntergang in Hildesheim

Ich stehe da, in die Sonne blickend und spüre eine unglaubliche Dankbarkeit in meinem Herzen. Ich danke so sehr, dass Gott, mein Vater, mir den Weg erleuchtet. Dass er mich stets auf den rechten Pfad leitet und mich mit inspirierenden Menschen - so wie heute - begegnen lässt.

Nach dem Teekränzchen hat mir meine Schwester gezeigt, wie ich runde Formen und mehrere Farben häkeln kann. (Mein Schwager hat auch übrigens einen Tee getrunken. Das ist ein Wunder (!))

Schaut euch das Ergebnis an: Im Kreis häkelnUnter Beobachtung und Korrekturen meiner Schwester, habe ich DAS gehäkelt.

Jetzt geht es nur noch darum zu üben, üben und nochmal üben.

Übrigens: Die Gitarre von Ebay Kleinanzeigen wurde heute leider verkauft. Aber so wie sich das herausgestellt hat, ist es sogar besser so, denn vielleicht bekomme ich eine Gitarre sogar geschenkt. Ich freue mich, wenn es klappt!

Nächster Tag