Atheisten sind näher zu Gott als Gläubige.

24. Januar 2025.

Gestern Abend vor dem Schlafengehen habe ich Gott wieder die Frage gestellt:

"Gott, Vater", sagte ich und Gänsehaut breitete sich auf den Armen aus, "Gott, Vater", wiederholte ich und bekam Gänsehaut über den gesamten Körper. "Wie schaffe ich es alle Christen, Moslems, Juden, Hinduisten und Atheisten zu vereinen? Wie schaffe ich alle Völker der Welt zu vereinen?"

Mit dieser Frage schlief ich ein...

Ich träumte wieder vom Tod meiner Mutter (ich habe vergessen wie genau sie gestorben ist). Danach stand ich mit meiner älteren Schwester im Wohnzimmer und wir beide haben geweint. Wir blickten aus dem Fenster in den nächtlichen Himmel voller Sterne. Dort erschien nach dem Tod der Mutter entweder ein neuer Stern oder die Sterne haben sich relativ zueinander verschoben (ich weiß es nicht mehr).

Ich wache verschwitzt auf und liege da.

Ich höre wie meine Mutter entlang des Flurs geht (es kann nur sie sein, weil nur wir beide zu Hause sind). Dann höre ich wie sie ins Wohnzimmer zu mir kommt und ein Wirrwarr spricht, so als würde sie schlafwandeln. Ich bekomme etwas Angst und traue mich nicht den Kopf anzuheben. Plötzlich höre ich wie der Schaukelstuhl, der über meinem Kopf steht, anfängt Geräusche zu machen - so als würde dort jemand drin sitzen und schaukeln.

Ich will schauen, warum die Mutter sich hingesetzt hat. In dem selben Moment spüre ich eine Hand auf meinem Kopf, die mich ins Kissen drückt. Ich kann den Kopf nicht anheben.

Eine tiefe Stimme von einer Frau ertönt.

"Du glaubst also an Gott?", fragte mich jemand, der so klingt als wäre es eine alte Frau aus einem Horrorfilm (Könnte Baba Jaga sein). Und eine kurze Hexenlache folgt.

Ich fange an zu lachen als wäre ich vom Teufel besessen.

Doch dann realisiere ich, dass ich es nicht war, auch wenn diese teuflische Lache aus meinem Mund kam.

Mit Mühe versuche ich einen Satz auszusprechen: "J...a, i i ch gggglaubbbe an Gott. Ich gebbbe die Hoffnung nicht a a auf"

Die Hand von meinem Kopf verschwindet. Ich hebe den Kopf an und schaue mich im Wohnzimmer im dämmernden Licht um. Niemand war da.

Nach einer kurzen Verschnaufpause (dieses Ereignis hat mich echt erschöpft) bin ich aufgestanden. Ich konnte nicht weiterschlafen. Ich fühlte mich erschöpft - so als würde ein Teil meiner Energie ausgesaugt worden. Etwas Übernatürliches im SchaukelstuhlIch lag auf dem Boden mit dem Gesicht zum Heizkörper. Von oben spürte ich eine Hand am Kopf, die mich auf das Kissen gedrückt hat, sodass ich den Kopf nicht anheben konnte, um zu sehen, wer das war. (Das Foto habe ich nach dem Aufstehen gemacht und die Hand skizziert).

Es war wohl wieder eine Schlafparalyse, also ein Zustand bei dem der physische Körper schläft (absichtlich gelähmt, damit man im Schlaf sich nicht verletzt), aber der Geist halbwach ist.

Ich kann alle gläubigen Muslime, Christen, Hinduisten und Juden verstehen, warum sie glauben. Sie sind nicht verrückt. Gott zeigt sich scheinbar nur denjenigen, die nach ihm suchen. Ich kann auch Atheisten verstehen, warum sie von Gott nichts halten. Wie können sie denn Gott wahrnehmen, wenn sie die Augen verschlossen halten? Einstein hat mal im Zusammenhang mit dem Messproblem der Quantenmechanik rhetorisch gefragt: Ist der Mond auch da, wenn keiner hinsieht? Natürlich ist der Mond da, auch wenn niemand hinsieht. Ist Gott da, wenn Atheisten nicht hinsehen?

Gott ist wahrscheinlich wie ein liebender Vater. Er wird dich nicht verurteilen, wenn du dich von ihm abwendest. Vater ist dann nicht mehr in deinem Leben, er gibt dir keine Zeichen und du bekommst keine Erziehung von deinem Vater. Lebensunzufriedenheit, sinnlose Gier nach Mehr und Ähnliches kann dich leicht ergreifen. Das ist zumindest meine Erfahrung.

Übrigens: Wie ich Gott bezeichne, spielt keine Rolle. Wir können ihn Gott nennen, oder Allah, oder Vater, oder Tofunia, wie ihn die atheistische militante Veganerin nennt. Es ist lediglich eine menschliche, sprachliche Bezeichnung, um auf dieses Erleben hinzudeuten, das man nicht mit Wissenschaft erklären kann. Viel wichtiger ist das Gefühl, deine Intention hinter der Bezeichnung. Wenn du Gott verspotten möchtest, nennst du ihn wahrscheinlich Tofunia. Wenn du ihn ehren möchtest, nennst du ihn Allah, oder Vater. Und umgekehrt.

Genauso ist die Geschlechtsbezeichnung "Er", "Ihn" nur ein Artefakt der menschlichen Sprache, die auf Gott hindeuten, aber nicht Gott beschreiben. Die Bibel, der Koran und andere heiligen Bücher sind in menschlicher Sprache geschrieben und sind damit lediglich Zeigefinger, die auf Göttliches ZEIGEN, aber nicht Göttliches SIND. Es macht also keinen Sinn die heiligen Bücher, die in menschlicher Sprache von Menschen geschrieben wurden, wortwörtlich zu nehmen oder mit Verstand zu interpretieren. (Ich schreibe das übrigens gerade aus dem Verstand heraus. Und der Verstand ist das beste Mittel, um sich von Gott zu entfernen.)

Ich habe gestern Abend ein Video von einem sehr gläubigen Moslem mit einem sehr gläubigen Christen angeschaut, die sich mit ihren heiligen Büchern auskannten und auf der Straße miteinander lebhaft diskutierten. Der Moslem versuchte die Fehler in der Bibel aufzuzeigen. Und der Christ suchte die Widersprüche im Koran und zitierte dazu präzise seine Bibel.

Ich habe noch nie zwei so weit von Gott entfernte Menschen gesehen, die komplett in ihrem Verstand, der sich auf ein einziges Buch beschränkt ist, versunken sind. Jeder Atheist ist näher zu Gott als die beiden Gläubigen, denn sein Verstand ist nicht auf ein einziges Buch beschränkt. (Ich merke wieder, wie mein Ego versucht, mich über die beiden Gläubigen zu erhöhen. Das entfernt mich genauso von Gott. Am besten man sagt kein einziges Wort, um Gott am nächsten zu sein).

Wie wäre die Welt, wenn die Menschen aufhören würden mit Worten zu kommunizieren? Wäre die Menschheit dann nicht gottesnäher?

Ich bin nach dem Aufstehen auf eine Idee gekommen, das Tagebuch mit Icons aufzupeppen, die für etwas Bestimmtes stehen. Mit diesen Icons kann ich dann jeden Tagebucheintrag auf der Hauptseite ergänzen.

💤: Ich habe an dem Tag etwas geträumt.
✨: Ich habe etwas Übernatürliches erlebt

Eine weitere Idee betrifft die Privatsphäre der Menschen, die ich im Tagebuch erwähne. Statt (ausgedachte) Vornamen zu nutzen, kann ich dem Menschen einen Spitznamen vergeben. Zum Beispiel statt meine Mutter beim (ausgedachten) Vornamen zu nennen, nenne ich sie einfach "Mutter". Ich setze das auf jeden Fall in zukünftigen Tagebucheinträgen um.

Bevor ich in die Stadt gefahren bin, habe ich mit Mama gefrühstückt und ihr von den Träumen erzählt. Ihren Tod hat sie interpretiert, dass sie lange leben wird und das Weinen als große Freude, die bald kommen wird. Zu der Schlafparalyse hat sie nur gesagt: "Ich glaube wir sollten dringend in die Kirche gehen".

In der Stadt bin ich dem obdachlosen Mann begegnet. Er hat mich mit seinem Fahrrad bis zur Schuhstraße begleitet und dabei seine Lebensgeschichte erzählt.

An der Schuhstraße haben wir uns mit einer Umarmung verabschiedet und ich bin zum ersten Mal das Kulturcafé kreuz.bar betreten. Es war leer und ruhig dort als ich da ankam. Ich habe mir einen Hafercappuccino bestellt und auf einem Sofa getrunken. Die Atmosphäre ist eine Mischung aus etwas Altmodischem, Orientalischen (wegen den Teppichen) und links-grün Politischem. Im Hintergrund ertönt leise Musik. In der Ecke steht sogar ein altes Klavier.

Der leckere Cappuccino hat mich weniger als 3 Euro gekostet. Damit ist das bis jetzt das günstigste Café, in dem ich in Hildesheim war. Die junge Frau, die den Kaffee für mich gemacht hat, war nett. Bis jetzt habe ich keine Ausgrenzung erfahren. Kreuzbar in Hildesheim

Nach dem Kaffee habe ich mir in der Stadtbibliothek ein etwas leichteres Buch über den Koran ausgesucht, da ich mich mit dem Koran überhaupt nicht auskenne. Das Buch trägt den Titel "40 Geschichten aus dem Koran" von Halima Krausen. Halima Krausen: 40 Geschichten aus dem Koran

Das erste Kapitel im Buch erzählt die Geschichte von Adam, allerdings wird sie vom Koran anders interpretiert:

Ich habe nicht weiter gelesen. Stattdessen habe ich die Datenbank der Website um ein Vielfaches verkleinert. Von 36 MB habe ich die Datenbank auf nur 10 MB reduziert. Das ist eine krasse Reduktion!

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