19. März 2025.
Ich habe mich wieder an etwas erinnert, dass ich auf Computer-Software angewendet habe: Kostenlose Open-Source-Software bevorzugen. Die Betonung liegt aber auf Open-Source. Open-Source-Software und der damit verbundene, offengelegte Quellcode hat eine perfekte Synergie mit den letztens gemachten Gedanken zur Privatsphäre und persönlichen Geheimnissen. Ich sollte das natürlich auch auf Apps auf dem Handy anwenden (Computer / Laptop besitze ich eh nicht mehr). Open-Source-Software für eine offene, transparente Gesellschaft!
Also habe ich wieder die Open-Source-App namens OsmAndMaps auf den Startbildschirm gezogen - zur Navigation und für Offline-Karten. (Ich nutze übrigens WhatsApp, das nicht Open-Source ist. Soll ich wechseln? Mmm. Umständlich, wegen den Kontakten...)
Eine weitere Gewohnheit, die sich von Tag #1 etabliert hat, ist: Kronkorken statt Seifenschale nutzen. Damit brauche ich keine Seifenschale zu kaufen. Es ist die nachhaltigste und günstige Methode die Seife unten rum trocken zu halten. Warum ich diese Gewohnheit nochmal erwähne: Kronkorken sieht viel künstlerischer aus als eine Seifenschale!
Künstlerische, minimalistische Seifenschale
Mir ist beim gestrigen PULS-Müllsammeln bewusst geworden, dass das Müllsammeln eine reine Symptom-Beseitigung ist. Die Ursache ist, dass die Menschen nicht Zero-Waste leben und die Geschäfte nicht Zero-Waste verkaufen. Ich VERLAGERE durch das Müllsammeln den Müll an einen anderen Ort, an dem er HOFFENTLICH weniger Schaden anrichtet und MÖGLICHST umweltgerecht weiterverarbeitet wird. Die Betonung lieft auf HOFFENTLICH und MÖGLICHST.
Ich fange aber erstmal BEI MIR an, denn obwohl ich mir das vorgenommen habe, lebe ich nicht ZERO-WASTE (komplett müllfrei).
Ich werde keine Konserven in Dosen mehr kaufen. Sie erzeugen nicht nur Plastikmüll, sondern schaden auch meiner Gesundheit, denn wo landen die Mikropartikel der Plastik-Innenbeschichtung nach dem Essen? Genau! Bei mir im Körper. Oder zumindest, so wie ich mir am 6. November 2023 vorgenommen, aber nicht umgesetzt habe, Konserven im Glas kaufen.
Meine letzten Konserven-Dosen, die ich noch aufbrauchen muss.
Die Gewohnheit Müllbeutel statt Mülleimer, die ich etabliert habe, als ich auf die verrückte Idee kam im Auto zu leben, ist auch gut geeignet, wenn man in einer Wohnung lebt. So brauche ich nie wieder einen Mülleimer kaufen und transportieren und kann die auf der Straße gefundenen Tüten als Müllbeutel wiederverwenden.
Papierbeutel statt Mülleimer verwenden
Jetzt wird mir klar, warum Zero-Waste gerade in meinem Kopf herumschwirrt. Ich schaue mir unbewusst immer wieder die gebastelte Bild-Collage an, die an der Wohnungstür hängt.
Zero-Waste steht auf meiner Bild-Collage an der Wohnungstür.
Auf dem Weg mit dem Fahrrad in die Innenstadt.
Sonne scheint und es ist warm! Es werden heute 15 Grad in Hildesheim. Ich habe die heutige Fahrradroute wieder etwas variiert, um neue Routen auf dem Weg in Richtung der Neustadt auszuprobieren. Hab mich wie immer verfahren.
Die kreuz.bar ist heute endlich wieder geöffnet! Die kreuz.bar ist quasi mein Büro mit freiem WLAN - zum Schreiben und Hochladen der Audio-Tagebucheinträge. (Zu Hause habe ich absichtlich kein Internet).
Ich habe über das gestrig entdeckte Hilde-Lastenrad recherchiert. Wow! Es ist in Hildesheim möglich, ein kostenloses Lastenrad auszuleihen. Super!
Hilde-Lastenrad. Aufmerksam geworden am 18. März 2025, auf dem Weg zur PULS-Müllsammelaktion.
Danach mit dem Fahrrad entlang der Schuhstraße und Goslarsche Straße. Abbiegen in die Sedanallee, durch den Tunnel auf die Marienburger Straße. So lande ich am Uni-Campus.
An meinem Uni-Campus-Lieblingsplatz sitze ich und trinke einen Hagebutte-Tee. Es passiert mir ein kleiner Unfall... (höre die den Audio-Tagebucheintrag an).
Auf dem Hildesheimer Stadtplan steht etwas über die Geschichte von Hildesheim. Hier ein paar Stichpunkte:
Picknick an der Tonkuhle. Gemüse und Obst habe ich in einem Stoffbeutel (statt schwerem Glasbehälter) mitgenommen. Natürlich ist ein Stoffbeutel nur dann möglich, wenn ich Gemüse und Obst nicht schneide (denn ansonsten wird der Beutel nass und befleckt). Das Nichtschneiden von Obst und Gemüse hat außerdem den Vorteil, dass die Nährstoffe nicht so schnell verschwinden als beim geschnittenen Obst und Gemüse.
Picknick an der Tonkuhle
Ich bin allein am Picknicken. Und es ist gut so. Ich brauche keine Freunde oder eine Partnerin, mit der ich schöne Zeit verbringen kann. Ich kann auch allein etwas Schönes tun. Außerdem bin ich nicht allein, denn die Vögel sind um mich herum, die Bäume und Pflanzen, die nackten Menschen dahinter im fkk-Bereich - sogar eine kleine Biene auf dem Gänseblümchen leistet mir Gesellschaft. Ich bin nie allein!
Ich habe aus Neugier in den Biergarten namens Südklause am Ützenkamp vorbeigeschaut. Dieser Biergarten / Cafégarten ist zwar lokal, aber leider gibt es dort keine vegane Gerichte außer Pommes und Salat. Daher kommt dieses Lokal für mich nur in extremer Hungersnot in Frage.
Und wenn ich jetzt schon hier bin: In der Nähe, am Marienburger Platz, ist das Restaurant PaXino. Meine Nachfrage hat ergeben: PaXino ist lokal, ein Familienunternehmen hier in Hildesheim.
Dann weiter mit dem Fahrrad in die Innenstadt, in die Küsthardstraße. Denn dort wollte ich beim Ratna-Teespezialgeschäft vorbeischauen.
Ratna Teespezialgeschäft
Ich war das erste Mal dort. Der Laden ist lokal (keine Kette), enthält verschiedenste Teesorten, Schmuck und Räucherstäbchen. Das angezündete Räucherstäbchen (meine Lieblingssorte) zieht von weitem in den Laden an. Mir wurde noch die Empfehlung gegeben beim Teeladen namens Safran vorbeizuschauen.
Daneben habe ich auch das Café namens Leidenschaft begutachtet. Es ist zwar ein lokales Restaurant und sieht ordentlich aus; allerdings gibt es hier keine vegane Gerichte (Stand 19. März 2025). Für mich als vegan lebender Mensch daher nicht geeignet.
Café Leidenschaft
Ich bin gerade im Entdeckermodus...
Ich schaue im Café namens Deseo am Hindenburgplatz vorbei. Es ist direkt an der Kreuzung. Laut der Dame hinter dem Tresen ist das Restaurant lokal. Ein Blick in die Speisekarte hat ergeben, dass hier eine Menge vegetarischer Gerichte gibt. Allerdings steht nichts Veganes drauf. Ich habe nachgefragt, ob ich trotzdem vegan essen kann. Die Dame bejahte und sagte, man könne die vegetarischen Gerichte vegan für mich anpassen.
Und nun zum Café Moritz. Ich will mich dort mal hinsetzen und etwas essen.
Café Moritz - Eingang
Ich gehe rein und bin etwas verwirrt. Es sieht irgendwie zugestellt aber gleichzeitig auch cool aus. Mmm...
Erster Raum im Café
Im nächsten Raum komme ich ins Staunen. Ein riesiger Kronleuchter, altmodische Tische und Sofas und alte Gemälde an den Wänden. Gefällt mir! Die Atmosphäre im Café ist einzigartig. Es kam mir vor als wäre ich ins 18. Jahrhundert teleportiert worden. Ich fühle mich hier direkt wohl. (Werde ich alt?) Ein paar Omis sitzen an den Tischen und lächeln mich an, während ich mit offenem Mund den Raum bestaune.
Der schönste Raum des Café Moritz
Das Café ist sehr groß. Ich habe mich auch in anderen Räumen umgeschaut. Auch eine Terrasse gibt es hier.
Ich habe mir ein kleines Zimmerchen ausgesucht, in dem niemand war und mich aufs Sofa gesetzt.
In diesem kleinen Zimmer saß ich.
WOW! Zucker befindet sich einfach mal in Glasbehältern und daneben steckt ein Löffel - das nenne ich Zero-Waste - so wie vor der Entdeckung des Plastiks; als wäre ich tatsächlich im 18. Jahrhundert. Super!
Es gibt vegane Leckereien und wunderschön schmeckende und aussehende Tees. Sogar ein Ayurveda-Test in der Speisekarte. Freies WLAN gibt es auch. Ich bin jetzt schon begeistert von dem Café.
Der von mir bestellte Kirschkuchen ist BIO, selbstgemacht und natürlich vegan.
Veganer Kirschkuchen
Der selbstgemachte Tee ist nicht in einem Beutel. Stattdessen schwimmen darin frische Orangenscheiben, Ingwer, Zimtstangen und Anisterne. Wunderschön sieht der Tee aus!
Selbstgemachter Tee
Ich deklariere, als neuer Hildesheimer, ab heute mal das Moritz Café zu meinem Lieblingscafé für besondere Anlässe. Denn es hat alles, was mir wichtig ist: Keine Ladenkette (lokal). Es gibt viele vegane Getränke und Speisen. Es wird auf Zero-Waste geachtet und als veganes Sahnehäubchen: Das Meiste ist in BIO-Qualität, möglichst regional und selbstgemacht.
Nach dieser coolen Entdeckung bin ich kurz in die Stadtbibliothek, um im freien WLAN das Tagebuch zu schreiben.
Direkt danach zur Markstraße nebenan, um mir den empfohlenen Safran-Teeladen anzuschauen.
Safran Teeladen
Diesen lokalen Laden gibt es seit 30 Jahren (!) und der Ladenbesitzer geht bald in Rente. Ich hoffe, dass jemand den Laden übernimmt.
In der Neustadt.
Am Heidelberg Café bin ich schon oft vorbeigelaufen, wenn ich in der Neustadt war. Aber ich habe mir weder die Speisekarte angeschaut noch mich jemals gefragt, ob das Café lokal ist. Ich schaue es mir in Zukunft an, sobald es geöffnet ist.
Heidelberg Café
Ein Graffiti am Neustädter Markt hat mich zum Lächeln gebracht.
Ich war's nicht!
St. Lamberti Kirche ist leider zu. Diese Kirche habe ich mir von Innen auch noch nie angeschaut.
Hinter der St. Lamberti Kirche, an der Goschenstraße, da wo auch die Knolle ist, ist ein Fahrradladen namens Hildesheim Dynamo. Das ist der zweite Fahrradladen, den ich entdeckt habe.
Lokaler Fahrradladen - Dynamo
Ebenfalls an der Goschenstraße ist das am Ameis-Buchladen, den mir die Blütenzauber-Ladenbesitzerin empfohlen hat.
Lokaler Buchladen - Ameis
Und direkt an der Kreuzung nebenan, ist die ebenfalls mir empfohlene Bäckerei namens Safft. Meine Nachfrage hat ergeben, dass der Laden lokal ist und die Brötchen sind vegan. Es gibt auch veganes Süßgebäck. Super! (Safft ist übrigens der Nachname von Heinrich Safft).
Bäckerei Safft
Dann war ich noch auf der Suche nach dem Studentencafé namens Cafete. Es ist irgendwo am HAWK-Campus. Zwei Jungs haben mir geholfen das Café zu finden. Allerdings war es schon seit einer halben Stunde zu.
Cafete
Es ist auch schon Abend. Ich habe mich daher am am Kehrwiederwall auf eine Bank hingesetzt und den Sonnenuntergang bei einem veganen Keks aus der Safft-Bäckerei genossen. Was soll ich sagen? Es war ein schöner Tag voller Entdeckungen in meiner neuen Heimatstadt namens Hildesheim.
Am Kehrwiederwall unten.
Auf dem Weg zurück nach Hause mit dem Fahrrad.
Irgendwie fahre ich jetzt so viel Rad, dass es mir ungewohnt vorkommt, mit dem Bus zu fahren. ich habe mich schon so an das Rad gewöhnt, dass es mir Spaß macht, damit durch die Stadt zu fahren. so habe ich viel mehr Möglichkeiten, anzuhalten und die Umgebung zu betrachten und zu erkunden. im Bus fahre ich einfach viel zu schnell an allem vorbei.
Zu hause habe ich etwas ganz einfaches gekocht, Spaghetti mit Tomatensoße und Zwiebeln. Die Spaghetti will ich aufbrauchen, weil sie nicht in meinen kleinen Campingkochtopf passen und ich sie halbieren muss. Ich will keine Spaghetti mehr kaufen, zumal sie sowieso in Plastik verpackt sind.
Als Gewohnheit ab 19. März 2025 etabliert.
Als Gewohnheit ab 19. März 2025 etabliert.