8. Februar 2025.
Auf dem Weg in die Innenstadt beim Warten auf den Bus. Sehe ich da das Spiegelbild der heutigen Gesellschaft?
Am Wochenende ist die kreuz.bar leider zu, daher habe ich mir ein anderes Café am Wochenende ausgesucht, bei dem der Filterkaffee unter drei Euro kostet. Ich habe mich beim Café Beste hingesetzt. Das letzte Mal als ich da war, gab es eine kleine Bargeld-Panne.
Beim Café Beste am Wochenende.
In der Stadtbibliothek habe ich mir das Buch von Hanne Tügel angeschaut, das den Titel "Sind wir noch ganz sauber?" trägt. Ich werde es das nächste Mal weiterlesen. Ich sah in der Bibliothek eine wunderschöne junge Frau, die meine Lieblingshaarfarbe trägt: Rot. Irgendwann ging sie wieder. Ich las weiter.
Auf dem Weg zurück nach Hause habe ich Müll gesammelt. Der obdachlose Mann mit dem Fahrrad hat mich angesprochen und ist ein Stück mit mir gegangen. Es gibt gute Neuigkeiten! Er bekommt einen Ausweis in Hildesheim ausgestellt. Ich war sehr froh darüber, denn so wird er in der Lage sein aus der Obdachlosigkeit herauszukommen. Er kann dann Bürgergeld beantragen und Arbeit suchen.
Weiter auf dem Weg zum Bahnhof. Die Parteistände zur kommenden Bundestagswahl stehen noch da. Beim AfD-Stand sind diesmal keine Menschen, die Nazis-Raus! schreien.
Eine tote Taube liegt friedlich am Baum. Jemand muss sie dahin gelegt haben.
Ein Mann fragt mich, warum ich keine Arbeitsbekleidung trage, beim Müllsammeln. Dabei bin ich nicht von der Stadtreinigung. Ich mache das ehrenamtlich und hobbymäßig. Ich habe allerdings eine blaue Weste von der Stadtreinigung bekommen. Warum ziehe ich sie aber nicht an? Jemand der von der Stadtreinigung Müll sammelt, bekommt Geld dafür und macht eben seinen Job. Ein Bürger, der das freiwillig macht, verwirrt die Passanten. Plötzlich stimmt etwas mit dem Schubladendenken nicht. Sie bleiben stehen, wachen kurz aus ihrem Schlaf auf. Deshalb sage ich: Zieht euch nicht wie die Stadtreiniger an, seht nicht aus, als würdet ihr wie jeder andere nur euren Job machen und sammelt dann Müll auf den Straßen.
Am Bahnhof bin ich überraschenderweise dieser märchenhaften jungen Frau wieder begegnet. Ich habe den Mut gesammelt und habe sie im Café angesprochen. Ich habe mich vor ihr hingekniet, damit ich nicht so "übergriffig" wirke (ich habe ja von ZORA Hildesheim gelernt). Die wundersame rothaarige Frau ist allerdings lesbisch und leider vergeben. Ich will mir trotzdem auf die Schulter klopfen, dass ich die Chance genutzt habe und wahrscheinlich die schönste rothaarige Frau von Hildesheim angesprochen. Sie hat mich ein bisschen an die Märchenfrau erinnert, die die schönste rothaarige Frau von Hannover ist.
Die Überbleibsel des Silvesters 2024 liegen seit mehr als einem Monat immer noch in der Natur. Ich finde es nicht gut, dass Raketen und Böller an die Privathaushalte verkauft werden. Ich bin für ein gemeinsames Feuerwerk, das von den Gemeinden organisiert wird.
Ich habe einen Vortrag von Eugen Drewermann angehört und in diesem hat er ein Beispiel erwähnt, bei dem sich eine Frau über die Krankenversicherung aufgeregt hat. Für einen Bekannten von ihr wird eine Kur bezahlt, für sie aber nicht. Das findet sie nicht gut. "Wofür bezahle ich denn die Krankenkassenbeiträge?"
In diesem Moment wurde mir klar, dass ich genauso wie diese Frau war als ich versuchte mich irgendwie aus der gesetzlichen Krankenversicherung herauszumogeln oder mich darüber aufgeregt habe, dass ich keinen Zahnarzt in Hildesheim finden konnte, der mich als Neupatient aufnimmt. Da sagte ich auch: "Wofür zahle ich überhaupt in die Krankenkasse ein?"
Ich möchte nicht wie diese Frau sein und aus dem Ego heraus handeln. Eugen Drewermann hat mir die Augen geöffnet. Möge die Krankenkasse 'mein' Geld haben und damit den Kranken helfen.
Eugen Drewermann hat mich nochmal in meiner Entscheidung bestärkt, auf das Zinssystem zu verzichten, dass die Gesellschaft noch mehr spaltet und die absurde Geldliebe in mir fördert. Was heißt das konkret? Ich leihe kein Geld von der Bank, weil sie Zinsen verlangt. Wenn ich Geld leihe, dann zinslos. Ich kassiere keine Zinsen, indem ich das Geld "klug" in der Bank oder an der Börse anlege. Ich lasse NICHT das Geld für mich "arbeiten". Geld ist für mich lediglich ein nützliches Tauschmittel (Oder besser gesagt: Ich strebe das an. Geldliebe ist in mir leider noch vorhanden).
Ich freue mich schon auf die FFF-Demo am 14. Februar in Hildesheim. Ich werde ein Schild bauen und weiß jetzt schon, was ich darauf schreiben werde. Es wird sicher einige Leute triggern, aber ich stehe zu dem Spruch. Ich verrate ihn dir am 14. Februar.
Ich habe aktuelle Nachrichten geschaut. Und was mir auffällt, je mehr ich mich mit (aktuellen) meist negativen Nachricht berieseln lasse, desto eher gerate ich in den Ego-Zustand und habe weniger Mut zum Beispiel barfuß rauszugehen oder Müll zu sammeln. Das war keine gute Idee Nachrichten zu schauen. Ich meide sie lieber weiter.