23. September 2024.
Mama hat meinen Schlafsack im Garten ausgegraben. Er war komplett verdreckt. Links sah ich neben mir den Balkon und einen tiefen Graben unten drunter. war das wieder Matilda? Halbschwester kam auf den Balkon, schaute nach unten und hat schnell vom Balkon aus die Erde wieder in den Graben geschüttet, damit man nicht Mama merkt, dass Matilda da war. Als Mama kam, hat sie das Umschütten der Erde gesehen, aber nicht bemerkt, dass das etwas mit Matilda zu tun haben könnte. Sie hat Halbschwester geholfen, die Erde in den Graben zu schütten. Mama hat das nur mit einer Hand gemacht. In der anderen Hand hielt sie ein Insekt, dessen Flügel ich sehen konnte. Außerdem saß eine Art Libelle auf ihrem Arm und versuchte, die Flügel des anderen Insekten zu knabbern. Ich habe die Libelle weggescheucht. Ich habe nebenbei Mama gesagt, dass sie mir etwas Glutenhaltiges kochen soll. Sie wusste nicht, was, weil sie mit meinem exotischen Lebensstil überfordert war. Ich habe gesagt, zum Beispiel etwas mit Hülsenfrüchten und Reis. Es geht aber auch glutenfreies Brot.
Nächste Szene: Ich bin mit einem Bus vom Hildesheimer Bahnhof losgefahren. Zwei Kontrolleure kamen. Ich zeige ihnen mein Deutschlandticket. Der eine sagt zum anderen etwas, das nicht auf Deutsch war. Dann sagt er zu mir, dass das Deutschlandticket hier nicht gilt. Ein DB-Mitarbeiter, der neben uns steht, sagt, dass das Deutschlandticket nur im Fernverkehr gilt, aber nicht im Nahverkehr. Ein Polizist, der ebenfalls neben uns steht, sagt aber: “Nein, das Deutschlandticket gilt auch im Nahverkehr.” Dann sage ich: “Ich muss hier aussteigen.” Der DB-Mitarbeiter fragt mich, an welcher Straße ich aussteigen muss. Ich sage: “An der nächsten. Ich muss zurückfahren, ich bin nämlich falsch gefahren.” Er hat mir das nicht wirklich geglaubt und dachte, ich wolle nur schnell abhauen. Dann habe ich aber gesagt, dass ich hier nicht lange wohne und mich nicht so gut auskenne. Sie haben mich aussteigen lassen. Ich kannte die Gegend nicht, aber es waren Schienen verlegt. Zwei Kinder kamen auf mich zu und ich habe sie gefragt, ob sie wissen, wie ich zurück zum Bahnhof komme. Sie haben mir die Haltestelle gezeigt, die direkt daneben war. Dann kam auch schon die Straßenbahn Nummer 13.
Nächste Szene: Mama, mein Vater, Halbschwester und ich sind in ein Hochhaus umgezogen. Ich habe Halbschwester gefragt, wo sie denn schlafen wird, denn wir haben nur drei Zimmer. In einem Zimmer schlafe ich, Mama schläft alleine und Dima im dritten Zimmer. Halbschwester wird wohl bei Dima im Zimmer schlafen.
Ich wache auf, weil ich dringend pinkeln muss. Nackt gehe ich ins Badezimmer und schalte auf dem Weg das Licht im Wohnzimmer an. Ich möchte das Licht im Badezimmer nicht einschalten, weil es dort sehr hell ist und ich dadurch nicht zu wach werden will. Ich will schließlich nur schnell pinkeln und dann wieder ins Bett. Ich pinkle, spüle, werfe einen kurzen Blick in den Badezimmerspiegel und gehe zurück ins Wohnzimmer. Ich lege mich wieder hin und schlafe ein.
Ich stehe vor dem Badezimmerspiegel. Eine schwarze Frau mit zerzausten Haaren, die mich ein bisschen an Bellatrix aus Harry Potter erinnert, steht hinter mir und drückt meinen Hinterkopf auf den Spiegel, sodass er kaputtgeht und ich Glasscherben in den Mund bekomme. Ich fange an zu schreien. Mein Vater kommt und ich umarme ihn ganz fest. Er sagt: “Alles wird gut. Ich bin bei dir.”
Ich bin aufgewacht, liege im Bett und erinnere mich an die Träume. Ich schreibe sie auf dem Handy auf. Dann lege ich das Handy weg und schlafe weiter.
In der nächsten Szene befinde ich mich in der Küche mit Mama und Dima in einer Wohnung, die ich nicht kenne. Die Tür zum Garten ist geöffnet. Es ist dunkel draußen. Plötzlich sehe ich draußen eine schwarz gekleidete junge Frau, die durch die Gegend hüpft und tanzt. Sie trägt eine Art Nonnengewand. Als ich mich dem Ausgang zum Garten nähere, verschwindet das Gewand plötzlich, und sie ist komplett nackt, abgesehen von einem Kopftuch, das sie noch trägt. Ich freue mich, sie wiederzusehen, und ihr Körper wirkt so wunderschön. Sie zieht mich magisch an. Ich laufe auf sie zu. Sie ist so groß. Wenn ich sie umarme, liegt mein Kopf genau auf ihrem großen Busen. Sie umarmt mich ebenfalls. Ich bin voller Freude, sie zu sehen. Doch dann verschwindet sie.
Ich schaue mich um, aber sie ist nirgends zu finden. Ich will zurück ins Haus, aber die Tür ist verschlossen. Ich kann nicht mehr hineinkommen. Überall sind die Lichter in den Fenstern aus, und es scheint, als wären Mama und Dima mehr da. Ich lehne mich ans Fenster und blicke hinein. Ich klopfe an die Tür und dann laut an das Fenster, aber niemand öffnet.
Ich drehe mich um, blicke in die Dunkelheit um mich herum und beginne selbst zu hüpfen und zu tanzen, während ich dabei wie eine Hexe lache.
Ich schaue auf das Handy. Es ist 5:10 Uhr. Ich spüre, wie mein Herz schneller schlägt. Ich fühle mich wach. Ich greife zum Handy, um zu notieren, dass ich jetzt wach bin. Doch als ich meinen Tagebucheintrag öffne, stelle ich fest, dass er leer ist. Ich habe die Träume davor gar nicht notiert. Es war nur ein Traum, dass ich sie notiert habe. Ich bin wohl von einem Traum in einen anderen Traum aufgewacht. Jetzt scheine ich aber wirklich wach zu sein.
Ich mache den Flugmodus aus und bekomme eine SMS um 5:37 Uhr von Julia: „Gute Nacht.“ Hat Julia mir eben gerade eine SMS geschrieben, oder kam sie nur erst jetzt an, weil ich den Flugmodus ausgeschaltet habe?
Ich blicke kurz durch das Fenster in Richtung des Nordfriedhofs. Es ist noch still in der Stadt, und ich sehe, wie das orangene Laternenlicht den Eingang zum Nordfriedhof beleuchtet, während der Nordfriedhof selbst komplett dunkel ist. In diesem Moment frage ich mich, ob der Friedhof etwas mit meinen Träumen zu tun hat.
Jetzt denke ich, dass ich gestern gar nicht fünfmal aufgewacht bin, sondern dass es das Erwachen aus einem Traum in einen anderen Traum war. So wie in dem Film Inception. Ich habe nur gedacht, dass ich aufgewacht bin, doch das war ebenfalls ein Traum.
Ich habe dann bis kurz vor neun weitergeschlafen. Ich weiß, dass ich noch weitere Träume hatte, aber ich kann mich nicht an sie erinnern.
Ich träume in letzter Zeit viel mehr. So viel geträumt habe ich das letzte Mal in meiner Jugend. Ob das gut ist? Keine Ahnung. Eine kurze Google-Recherche ergibt, dass Träumen mit einem effektiven Denkvermögen, einem besseren Gedächtnis und einer besseren emotionalen Verarbeitung in Zusammenhang steht. Träume seien wichtig für unsere emotionale Hygiene. Perfekt, denke ich mir, dann interpretiere ich mein Geträume als etwas Gutes.
Aus Neugier habe ich mal den Zählerstand für Strom abgelesen und festgestellt, dass ich innerhalb eines Monats 34 kWh verbraucht habe. Umgerechnet auf ein Jahr sind das 408 kWh. Eine durchschnittliche Person in Deutschland verbraucht dagegen etwa 1300 kWh. Ich frage mich, wie man auf so einen riesigen Wert kommen kann. Wahrscheinlich hilft mir mein Minimalismus enorm dabei, so einen niedrigen Verbrauch zu haben. Den Gaszähler habe ich auch abgelesen, und innerhalb dieses Monats habe ich gar 0 kWh verbraucht. Das ist aber normal, solange die Heizung nicht an ist.
Ich habe im Espresso House diesmal einen grünen Bio-Tee genommen. Er riecht sehr gut, und mit einem Schuss Honig schmeckt er auch lecker. Während ich im Café war, habe ich weiter das Buch „Guter Schlaf“ gelesen.
Folgendes habe ich mitgenommen:
Auf dem Weg zum Marienfriedhof habe ich ein Aushängeschild gesehen, dass es bei Jaaid’s Gemüse Kebab einen Döner für nur zwei Euro gibt, und zwar von morgen bis zum 29. September. Da schaue ich morgen mal vorbei, weil ich in dem Laden auch noch nie gegessen habe. So etwas findet man, wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht. Vor einigen Jahren wäre mir das niemals aufgefallen, weil ich einfach in meiner eigenen Welt versunken von A nach B gegangen wäre. Heute, vor allem nach der Begegnung mit Matilda, die ständig irgendwelche Flyer gesammelt und Aushängeschilder gelesen hat, habe ich das zum Teil von ihr übernommen, und ich finde es eine richtig gute Eigenschaft. Man erfährt, was in der Stadt so los ist, und kann den vermeintlich langweiligen Alltag abwechslungsreicher gestalten.
Ich habe noch eine Stunde bis zum Workshop bei der Jobschmiede. Ich gehe zum Marienfriedhof und esse dort ein paar Nüsse und einen Apfel, bevor es zum Workshop geht.
Es ist schon traurig, wie viel Plastik und Müll auf dem Rasen verteilt sind, wenn man genau hinschaut. Das hat mich dazu inspiriert, zu googeln, ob es in Hildesheim eine Organisation gibt, die Müll sammelt. Und tatsächlich gibt es eine AG in Hildesheim namens „Zusammenleben in der Stadt“, die am 28. September, also nächsten Sonntag, von zehn bis zwölf Uhr Müll rund um die Tonkuhle sammelt. Ich habe mich für die Veranstaltung angemeldet.
Bei dem heutigen Workshop in der Jobschmiede ging es um eigene Stärken und Schwächen. Ich habe aus diesem Workshop mitgenommen, dass ich mich lieber auf meine Stärken konzentrieren sollte, statt auf die Schwächen. Warum das gut ist, wurde mir deutlich, als ein Video von Eckart von Hirschhausen abgespielt wurde, in dem er einen Pinguin als Beispiel nimmt. Zunächst sieht man den Pinguin auf dem Land und denkt, er sei ein Missgeschick der Evolution: mit seinen kurzen Beinen kann er nicht gut laufen und auch nicht fliegen. Doch dann, wenn der Pinguin in sein Element – ins Wasser – springt, zeigt er seine wahre Stärke. Er kann Tausende von Kilometern schwimmen, und das kann kein Vogel oder Mensch jemals schaffen. Das finde ich einen echten Gamechanger in meiner Denkweise: Konzentriere dich auf deine Stärken, nicht auf deine Schwächen und finde das passende Element (Berufung).
Wir sollten uns drei Stärken ausdenken und sie dann auf ein Board kleben. Ratet mal, welche drei Stärken ich aufgeschrieben habe…
Außerdem haben wir einen Reflektionsbogen mit zehn Fragen bekommen. Den fülle ich jetzt im Café Rosso aus. Eigentlich wollte ich mir mal das Café „Übersee“ anschauen, aber die machen heute schon um 15 Uhr zu. Eine Frau die draußen in diesem Café saß und nur zur Hälfte ihren Teller aufgegessen hat, hat sich gewundert, dass das Café jetzt schon zu ist. Wie ein kleines Kind hat sie den Besitzer gefragt, ob sie das Essen noch aufessen darf. Das war richtig süß.
Die 10 Fragen habe ich folgendermaßen beantwortet:
Danach bin ich nach Borsum gefahren. Mama hat mich gestern angerufen und gefragt, ob ich vorbeikomme, weil sie mich schon vermisst. Ich habe zugesagt, vorbeizukommen.
Im Bus habe ich fleißig weiter das Buch über den guten Schlaf gelesen und noch folgende Punkte mitgenommen:
Ein älterer Mann, der Pfarrer, der meine Schwester mit ihrem Mann verheiratet hat, hat mich beim Aussteigen aus dem Bus gefragt, welches Buch ich lese. Ich habe ihm das Cover gezeigt.
„Hier klappt es wahrscheinlich nicht“, sagte er und meinte damit die Busfahrt.
„Nein, hier im Bus bilde ich mich weiter, und die Kenntnisse setze ich dann gleich zu Hause um“, scherzte ich.
Bei Mama habe ich das Buch „Vegan Klischee ade“ von Nico Rittenau ausgeliehen (sie liest es eh nicht) und im Bücherregal auch ein Ernährungstagebuch entdeckt, das ich mitnehmen durfte. Dieses werde ich etwas mehr als einen Monat lang ausfüllen und schauen, wie ich mich ernähre.
Meine Schwester und ihr Mann sind vorbeigekommen und haben Kuchen mitgebracht. Ich habe zwei kleine Stücke gegessen und konnte mich zurückhalten, nicht mehr zu essen. Vor einem Jahr wäre es für mich unmöglich gewesen, mich zurückzuhalten.
Zu Hause ging es natürlich wieder um die Beziehung meiner Mutter und Juliann und immer um die gleichen Probleme. Das finde ich schade, weil meine Mutter irgendwie nicht aus diesem ewigen Kreislauf herauskommt. Was ich aber gut finde, ist, dass sie mittlerweile akzeptiert, dass ich barfuß herumlaufe. Sie hat sich endlich daran gewöhnt.
Zu Hause habe ich Broccoli mit Zwiebeln ganz leicht angebraten und darüber ein bisschen Leinöl gegossen. Das war mein Abendessen. Dabei habe ich keinen Podcast nebenbei angehört, sondern einfach nur das Essen genossen.
Beim Essen ist mir die Idee gekommen, den Kühlschrank erst mal auszumachen, weil dort praktisch nichts drin ist. Warum sollte er unnötig Energie verbrauchen, wenn dort nur Leinöl und ganz wenig Gemüse ist, das ich einfach draußen lagern kann? Ich bin ja schon recht erfahren, was das Leben ohne Kühlschrank angeht; das funktioniert wunderbar. Aber ich lasse den Kühlschrank noch in meinem Besitz, falls ich eine Party schmeißen sollte, bei der kühle Getränke gebraucht werden (was sehr unwahrscheinlich ist 😄).
Nach dem Broccoli, etwa eine halbe Stunde später, habe ich leichte Bauchschmerzen bekommen. Der Broccoli lag zwar leicht im Magen, aber meinem Bauch hat er wohl doch nicht gut getan.
Ich konnte nicht wirklich einschlafen. Es ist 1:30 Uhr. Ich habe nach Holzgeschirr recherchiert und zum Testen vier Teelöffel aus unbehandeltem Olivenholz bestellt. Gute Nacht! 🌙