21. November 2025.
Ich war gestern am Immengarten in der evangelisch-reformierten Kirche das erste Mal beim Café-Treff. Bei einem Roiboostee und (leide) einem selbstgemachten Schokoladenkuchen habe ich gelernt, dass die evangelisch-reformierte Kirche von dem Reformator Huldrych Zwingli stammt und die Kirche sich parallel zu der lutherisch-evangelischen Kirche entwickelt hat. Sie nutzen beispielsweise im Gegensatz zur lutherischen Kirche keine Kreuze - wie die Zeugen Jehovas [29.05.2025].
Doch eine Sache hat mich besonders überrascht.
Eine Frau erzählte, dass ihre Brüder als evangelikale Flüchtlinge aus Ostpreußen von den Katholiken blutig verprügelt wurden. Und das war nicht zur der Zeit Luthers wohlgemerkt. Eines ist mir direkt klar geworden und das äußerte ich dann auch in der Runde:
"Wenn die ganze Welt sich zum Christentum bekehren würde, gäbe es trotzdem keinen Weltfrieden."
Als ich gestern auf dem abendlichen Pilgerweg nach Hause war, überkam mich ein Gedanke, der sich sehr wahr anfühlte - ich nenne das eine Eingebung:
Religiöse Lehre oder irgendwelche theologischen Konzepte - dabei denke ich an die Trinität, über die ich mir schon oft den Kopf zerbrochen habe [27.09.2025] - sind Bildnisse von Gott. Denn es steht geschrieben:
"Du sollst dir kein Götterbild machen, irgendein Abbild dessen, was oben im Himmel oder was unten auf der Erde oder was im Wasser unter der Erde ist." - (5. Mose 5, 8)
Bei Bildnissen habe ich davor immer nur an Bilder von Gott gedacht (wie eine Kalbsstatue). Aber ein Bildnis kann genauso ein theologisches Konzept von Gott sein.
Ich verspürte eine Erleichterung, denn es fiel bei mir direkt der Zwang weg Gott in ein bestimmtes Konzept, wie die Trinität o.Ä., stecken zu müssen und dann auch noch daran wie ein Dogma zu glauben.
Es war so gut gestern ohne Kaffee / schwarzen Tee und nur einem kleinen Stück Süßgebäck, denn ich konnte ohne all das ungesunde Zeug sehr gut schlafen. Doch leider habe ich heute einen Kaffee getrunken, denn ich nahm 4 Euro mit - von diesen kaufte ich mir roh-pflanzliches Mittagessen und es blieben noch 1.5 Euro übrig. Genau so viel kostet ein Café Créma in der Uni-Cafeteria.
Na gut … neuer Versuch.
Ich fühlte mich jedenfalls in dem Moment glücklich, als ich den Kaffee schlürfte und die Sonnenstrahlen durch das riesige Fenster der Cafeteria genoss, während ich ein Gleichnis zu der gestrigen Eingebung notierte, das die Trinität als Sünde verdeutlicht:
Stell dir vor ein Mensch, den du nicht wirklich kennst, steht vor dir und du behauptest, dass dieser Mensch so und so ist. Was würde dieser Mensch über dich denken? Wahrscheinlich, dass du eine ganz schön vorurteilsbehaftete Person bist. Doch was würde er von dir denken, wenn du ihm vorschreibst, dass er so zu sein hat? Ich würde mich an seiner Stelle von dir abwenden [11.09.2025], denn statt mich zu fragen, wie ich bin, bestimmst DU, wie ich zu sein habe.
Wenn dieses vorurteilsbehaftete und bestimmende Verhalten einem Menschen gegenüber verachtend ist, um wie viel verachtender ist dann dieses Verhalten gegenüber Gott?
Wenn du Gott vorschreibst, drei-einig zu sein, stellst du dein menschliches Wissen über das wahre Wesen Gottes, das nur Gott selbst kennt. Wie beim oben genannten Menschen kann auch hier nur Gott selbst dir sein Wesen offenbaren – und nicht irgendein im 3. Jh. n. Chr. erdachtes theologisches Konzept eines Menschen.
Es fühlt sich so an, als hätte ich ein wichtiges Wahrheits-Puzzleteil auf meinem Gottespfad gefunden (oder besser gesagt: Gott hat mir dieses Puzzleteil offenbart).
"Trust in the lord with all your heart and lean not on your own understanding. In all your ways submit to him and he will make your path straight" [16.11.2025]
Manche Gedanken, wie der obige über die Trinität, fühlen sich so zweifellos, so gut und so wahr an, als würden sie direkt von Gott kommen – als würde Gott sie mir zuschicken und all meine Bedenken gegenüber diesem Gedanken unmittelbar beseitigen.
Deshalb will ich ab heute bei solchen Eingebungen sagen bzw. schreiben, dass Gott mir diese Eingebung geschenkt hat und nicht ich diese Eingebung hatte.
Meine Erfahrung zeigt, dass Gott sich in kleinen Häppchen – je nachdem, wie nahe ich ihm bin – offenbart. Warum er sich nicht jedem Menschen und nicht in seinem gesamten Wesen offenbart, dazu habe ich eine Vermutung [3.08.2025].
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