Mein Mittelfinger wurde operiert (wegen Skin Picking). Nomophobie. Vorbereitung zum Umstieg auf eine Prepaid-SIM.

27. Januar 2024.

Um 00:30 Uhr wachte ich auf, musste dringend zur Toilette und hatte höllische Schmerzen im Finger. Ich versuchte alles, um den Schmerz zu lindern: Ich platzierte meinen Finger in verschiedenen Winkeln und Positionen, lenkte mich ab und dachte an etwas Schönes. Ich konzentrierte mich intensiv auf meinen Finger und redete mir ein, dass es ihm gut ginge. Ich hielt ihn ins Mondlicht und sprach von der heilenden Kraft des Lichtes, aber nichts half. Irgendwann schlief ich wieder ein.

Als ich um 5 Uhr morgens erneut aufwachte, schien mein Finger zunächst nicht mehr weh zu tun. Doch nur wenige Sekunden später kehrte der Schmerz zurück, und ich musste wieder zur Toilette. Im Abstellraum überlegte ich kurz, eine Schmerztablette aus dem Schrank zu nehmen, entschied mich jedoch dagegen. Das Einschlafen fiel mir erneut schwer.

Um 8:30 Uhr wachte ich auf, machte mein morgendliches Workout und schrieb in mein Tagebuch, während ich immer noch unter Schmerzen im Finger litt. Dann entfernte ich den Verband. Am Fingernagel an der Seite war alles weiß, mit schwarzen Flecken unter der Haut, und der halbe Finger war gerötet. Es sah sehr eklig aus. In diesem Moment wünschte ich mir, mehr über Medizin zu wissen und die genauen Abläufe im Körper zu verstehen. Ich wollte wissen, was mein Körper gerade tat, wie er gegen die Eindringlinge kämpfte, sowohl auf zellulärer als auch auf mechanischer Ebene.

Ich fragte mich, was das schwarze unter der Haut war, warum mein Finger in der Nacht so stark pulsiert hatte und warum er heute Morgen juckte. Ich wollte verstehen, wie der Körper das Eiter herausbrachte. Hätte ich dieses Wissen, könnte ich gezielt dem Heilungsprozess helfen und hätte weniger Angst vor etwas Ernsthaftem. Eines Tages wollte ich in der Lage sein, typische Erkrankungen selbst zu erkennen und zu behandeln, ohne auf einen Hausarzt angewiesen zu sein, bei dem ich kaum einen schnellen Termin bekam.

Um 10 Uhr wusch ich meinen Kopf mit lauwarmem Wasser, ohne Shampoo, da ich das Gefühl hatte, dass ich davon mehr Schuppen bekam als sonst. Um 11 Uhr frühstückte ich mit meiner Mama und redete mit ihr über ihre Beziehung mit Julien. Ich bemerkte, dass ich besser zuhören konnte und mich emotional in beide hineinversetzen konnte. Diese positive Veränderung fiel mir beim kurzen Sonnenbaden auf dem Balkon nach dem Frühstück auf.

Gegen 12:20 fuhren wir zum Notdienst. Die Sonne schien hell, und ich genoss die warmen Strahlen, die durch die Frontscheibe fielen. An einer roten Ampel entdeckte ich die Albert-Einstein-Straße und war begeistert.

Meine Mama ließ mich im Helios-Krankenhaus in Hildesheim. Ich erklärte dort mein Anliegen und wartete im Wartebereich, während ich mein Tagebuch weiter schrieb.

Schließlich wurde ich am Fingernagel des Mittelfingers operiert. Der Notarzt war erstaunt, dass ich erst jetzt gekommen war. Hätte ich noch länger gewartet, wäre möglicherweise mein gesamter Finger oder gar die gesamte Hand amputiert worden.

Es war ein entspannter Nachmittag, als ich um 15:40 wieder zu Hause war. Kurz vor dem Essen, das für 17:30 Uhr geplant war, nahm ich mir die AOK-Zeitschrift zur Hand, die ich auf dem Fernsehschrank entdeckt hatte. In einem Artikel stieß ich auf das Thema "Nomophobie", die Angst, nicht erreichbar zu sein. Ich hielt kurz inne und dachte: "Ja, die habe ich leider auch ein bisschen".

Um 17:30 Uhr setzte ich mich mit Halbschwester und Mama zum Essen. Es gab gefüllte Paprika mit veganem Hackfleisch und Reis in einer Kartoffel-Möhrensuppe.

Nach dem Essen kam Mama mit einem Vorschlag auf mich zu. Sie wollte meinen Handyvertrag mit 2 GB Internet, Telefonie und SMS-Flat übernehmen, da sie einen günstigeren Vertrag wollte und weniger mobile Daten nutzen möchte. Ihr Ziel war es, weniger Zeit am Handy mit dem Anschauen sinnloser Videos zu verbringen, denn mit einem reduzierten Datenvolumen geht man bewusster und sparsamer damit um. Das war auch mein ursprünglicher Grund, auf ein reduziertes Datenvolumen umzusteigen. Ein positiver Nebeneffekt war, dass Mama nun dreimal weniger für ihren Handyvertrag zahlen würde.

Nach dem Essen bereitete ich mit Freude die Vertragsübernahme vor. Ich dachte bei mir: "Endlich werde ich auf eine Prepaid-Karte umsteigen", und fand es besonders passend, dass ich kurz zuvor über Nomophobie gelesen hatte.

Der Tag war gekommen, an dem ich meine digitale Komfortzone verließ. WhatsApp und Online-Banking würde ich nur noch über WLAN nutzen. Die Karten-App würde ich offline verwenden. Telefonieren konnte ich ja immer noch. Anrufe würde ich nur in Notfällen annehmen oder über WhatsApp tätigen. Mit diesem neuen Vertrag würde ich monatlich fünf Euro sparen und hätte eine Verpflichtung weniger. Ich hoffte, dadurch auch weniger Zeit am Handy zu verbringen.

Eins war sicher: Unterwegs würde ich ohne WLAN nicht auf WhatsApp-Nachrichten antworten können. Wer etwas Dringendes von mir wollte, müsste mich anrufen. Zudem würden keine unerwarteten Rechnungen mehr auf mich zukommen, da ich nur so viel verbrauchen konnte, wie ich Guthaben hatte. Das Schöne war, dass ich, falls ich mobile Daten doch einmal benötigte, diese einfach dazu buchen konnte. Ich würde also wirklich nur für das bezahlen, was ich tatsächlich nutzte.


Gesundheitsprotokoll:

Nächster Tag

Physik-Formelsammlung Theoretische Physik Lehrbuch Materielle Detox Lehrbuch Physics Equations Textbook Theoretical Physics Textbook