19. Februar 2025.
Ich habe über das Nicht-Grüßen-Experiment nachgedacht. Vielleicht möchte Jesus mit dem Satz "Grüßt niemanden auf der Straße" sagen, dass man das Schweigen statt Regen bevorzugen sollte bzw. nur dann reden, wenn es etwas Wichtiges zu sagen gibt. Und ein "Hallo" zu sagen ist nicht wichtig.
Ich habe auch an den Tag gedacht als ich im Hildesheimer Tiergatter war. Dort kam mir die Frage auf, warum es so einfach ist fremden Tieren in die Augen zu schauen, aber fremden Menschen nicht? Man kann sogar ein fremdes Tier (wenn es nicht gefährlich ist) sogar angstfrei streicheln. Warum können wir nicht genauso zu einem fremden Menschen gehen, und ihn am Kopf streicheln oder umarmen? Ich denke ein Grund dafür ist, dass andere Tiere im Gegensatz zu Mensch nicht reden.
Wenn ich also weniger rede, ähnle ich eher dem Verhalten eines Tieres. Je weniger ich rede, desto weniger Angriffsfläche biete ich meinem Gegenüber und desto kleiner ist die Chance mein Gegenüber zu triggern. Das habe ich ja schon mit meiner Mutter im Streit erlebt. Vielleicht sollte ich wirklich mehr schweigen? Oder anders gesagt: Das schweigen immer gegenüber dem Reden bevorzugen und nicht andersherum. Es war einfach nur stark von Jesus als er von Pharisäern und dem Volk mit "KREUZIGT IHN!" angeschrien wurde und er einfach schwieg. Auch wenn die Situation mit der Kreuzigung nicht vergleichbar mit meiner ist, aber ich habe auch sehr stark reagiert, als mir "HAU AB!" zugeschrien wurde. Ich schwieg ebenfalls. Schweigen, nicht reagieren, scheint also eine wirklich nützliche Eigenschaft zu sein.
Mir ist aufgefallen, dass ich schon sehr lange keine Socken zu Hause trage - auch den gesamten Winter lang nicht. Die Gewohnheit muss sich schleichend, seit dem ich nur ein Sockenpaar habe, etabliert zu haben.
Beim Warten auf den Bus. Ein älterer Mann wartet mit mir und spricht mich an. "Warum haben Sie eine Grillzange?"
Ich muss lachen. "Das ist keine Grillzange. Ich nutze diese Holzzange, um Müll damit zu sammeln."
"Ach Sie arbeiten als Müllmann?"
"Nicht ganz. Das ist mein Hobby. Ich laufe durch die Stadt und wenn ich Müll auf der Straße sehe, dann greife ich den mit der Holzzange und schmeiße ihn in die benachbarte Mülltonne weg.", erklärte und zeige ich pantomimisch, wie ich das mache.
Der Bus kommt. Wir steigen ein.
Viele Stunden später...
Ich war heute in Hannover am Conti-Campus. Mittlerweile sind dort die Preise für Gäste deutlich gesunken. So konnte ich einen Earl Grey Tee für unter drei Euro trinken!
Ich habe natürlich unterwegs mit der Holzzange Müll gesammelt. Das ist das erste Mal, dass ich in Hannover Müll sammle. Ich habe Null Angst davor. In Hannover ist es sogar leichter, weil dort viel mehr Menschen da sind und man weniger auffällt.
Was ich witzig fand: Am Steintor fliegen unzählige Möwen herum und kämpfen mit den Krähen um das Brot auf der Straße. Es kommt mir dort vor als wäre ich an der Nordsee.
Zu Hause.
Es hat heute nicht so gut geklappt nicht mit "Hallo" zu begrüßen, sondern mit dem Kopfnicken. Es braucht wohl etwas mehr Übung, um sich umzugewöhnen.
Nach dem Kochen eines Kartoffelgerichts habe ich mich gefragt, wie ich die Kartoffelschale verwerten könnte, damit kein Biomüll beim Kochen entsteht. Da meine Mutter einen Backofen besitzt, habe ich die Kartoffelschalen in einer Schüssel mit Olivenöl und Gewürzen herumgewälzt und auf einem Backblech verteilt. Und so sind Kartoffelchips statt Biomüll entstanden. Die sind knusprig, lecker und sicherlich gesünder als gekaufte Chips!
Erstes Mal Kartoffelchips aus "Biomüll" gemacht. Die Backfolie wurde schon vorhin von jemandem benutzt. Ansonsten hätte ich ohne Backfolie die Kartoffelschalen gebacken.
Ich habe heute keinen Kaffee getrunken! Geschafft! Es fällt mir leichter den Kaffee zu meiden, weil keine Entzugserscheinungen mehr auftreten - insbesondere keine Müdigkeit und kein Nebel im Kopf. Oder die Nebenwirkungen treten nicht auf, weil ich heute schwarzen Tee getrunken habe.