Soziale Hyperaktivität. Betäubung meiner Einsamkeit mit Clubbesuchen und Frauen. Exfreundin-Classic-Radio-Nostalgie

23. März 2024.

Nach den gestrigen Feiern bin ich spazieren gegangen. Irgendwie fühle ich mich etwas einsam. Ich sehne mich nach Zweisamkeit, nach einem tiefgründigen, intimen Austausch und Körpernähe. Menschen, die ich jetzt kenne, selbst meine Familie, sind nicht dafür geeignet. Ich spüre keine richtige Verbindung, wie das beispielsweise bei Jule oder Mara der Fall war.

Während ich durch die ruhigen Straßen in Richtung Stadtmitte spaziere, blickt die Sonne ab und zu heraus und bringt mir ein Lächeln ins Gesicht.

Bis 12 Uhr bin ich im Hugendubel gewesen und habe dort ein Buch von Udo Rauchfleisch zur Einsamkeit gelesen. Im Kapitel »Folgen der Einsamkeit« bin ich auf das Unterkapitel »Die forcierte Suche nach Kontakten« gestoßen. Es beschreibt genau das, was ich eigentlich die ganze Zeit versuche – durch das Ansprechen von Frauen und den Besuch von Clubs, trotz keiner wirklichen Motivation und einem schlechten Gefühl danach.

Was ich ausübe, nennt der Autor »soziale Hyperaktivität«, also eine destruktive, forcierte Art, Kontakt zu anderen Menschen herzustellen. Der Sinn dahinter ist der Schutz vor quälender Einsamkeit.

Es geht mir nicht darum, einen bestimmten Menschen zu finden, sondern irgendeinen Menschen, um die innere Leere der Einsamkeit zu füllen. Wenn ich in mich hineinspüre, kann ich das bestätigen. Die willkürlich gefundenen Beziehungen erweisen sich nicht als tragfähig und werden meist wieder abgebrochen. Das lässt mich verzweifeln und verstärkt die soziale Hyperaktivität, was zu einer Sucht wird.

Was dagegen hilft, ist, sich darüber bewusst zu sein. Viele Menschen fühlen sich schlecht, wissen aber nicht, dass es aus der Einsamkeit hervorgeht. Das ist mir klar geworden.

Als nächstes sollte man sich mit anderen darüber austauschen – über Einsamkeit. Das ist meist nicht einfach, da sich viele Menschen darüber schämen. Dieses Schamgefühl muss als erstes überwunden werden. Das Führen eines Tagebuchs kann dabei helfen. (Ich denke, ich habe es überwunden.)

Es war mir immer unangenehm zu sagen, dass ich keine Freunde habe oder einsam bin. Gestern habe ich aber tatsächlich den beiden Mädels gesagt, dass ich einsam bin und von ihnen eine Umarmung bekommen sowie den Vorschlag, mit ihnen befreundet zu sein. Aber sie waren dann verschwunden zu anderen Typen, die in der Ferne dazugekommen sind. Man sollte daran denken, dass man nicht allein dabei ist. Es gibt viele einsame Menschen unter uns.

Beim Durchblättern des Buches "111 Healthy Habits" bin ich auf die Gewohnheit »Selbstreflexion« gestoßen. Plötzlich hatte ich eine Blitzidee: Ich könnte mein Tagebuch »Meister der Reflexion« nennen.

Um 12:30 Uhr bin ich im Café Kopi mit einem Mandel-Kakao gewesen. Danach bin ich in die Bibliothek gegangen, um an meinem Minimalismus-Buch zu schreiben. Ich war so müde, dass ich nur bis 14:30 Uhr arbeiten konnte und immer wieder eingedöst bin.

Schließlich bin ich gegangen, um weiter zu spazieren.

Im Hugendubel habe ich über Gehirnprogramme gelernt und wie man sie loswird.

Danach bin ich nach Hause gegangen, um mich richtig auszuruhen, Kekse zu essen und dabei Tchaikovsky zu hören. Ein Trigger für den Gedanken an Jule kam auf, als ich an die Zeit dachte, in der wir zu Hause Classic Radio anhörten und dabei selbstgemachten Latte Macchiato mit einem Schuss Amaretto tranken. Bei diesem Gedanken musste ich ein wenig weinen.


Learning: Durch Ansprechen und Clubbesuche versuche ich meine Einsamkeit, die innere Leere zu füllen. Diese soziale Hyperaktivität ist ein Suchtverhalten.

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